Über 200 Mitglieder der Deutschen Flößereivereinigung e.V. (DFV) aus ganz Deutschland waren vom 3. bis 6. Oktober im Flößerdorf Lechbruck (ebenfalls Mitglied im Dachverband) zu Gast. Angesagt war der 35. Flößertag, der unter der Schirmherrschaft von Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, stattfand. Auch Dank des abwechslungsreichen Programms, das das Tourismusamt unter Leitung des Lechbrucker Bürgermeisters Werner Moll auf die Beine gestellt hatte, erlebten die Teilnehmer einiges, was vor allem das Handwerk der Flößerei würdigte, aber auch die herrliche Allgäu-Region. DFV-Vorsitzender Martin Spreng bedankte sich am ersten Abend dafür herzlich bei den Gastgebern.
Als hoch sehens- und erlebenswert ist vor allem das Flößermuseum der Gemeinde zu nennen mit seinen anschaulichen Exponaten für Groß und Klein. Der Förderverein Flößermuseum e.V. führt es seit 2005 dank viel ehrenamtlichem Engagement als kultur- und heimatgeschichtliches Haus. Eine Floßfahrt auf dem Lech-(Stau-)See war ein besonderes Erlebnis. Denn so konnten die Flößer aus anderen Gegenden erleben, wie die Lechbrucker hier die Floßfahrt möglich machen. Dabei war zu erfahren, dass sogar Hochzeiten auf dem Floß möglich sind. Auf einer Rundfahrt mittels Bussen wurde unter anderem die weltberühmte Wieskirche und die pittoreske Stadt Füssen, die wie Lechbruck lange von der Flößerei lebte, besichtigt. Wie wichtig die Belieferung mit Lechflößen für die Menschen im Unterland, hauptsächlich Augsburg, war, darüber berichteten Prof. Karl Filser von der Uni Augsburg in einem reich bebilderten Vortrag und der Filmer Heinz Förder in seiner Filmdokumentation „Die Lechflößer“.
Bei der DFV-Mitgliederversammlung wurde beschlossen, dass der nächste Flößertag vom 19. bis 22. Juni 2025 in Magdeburg mit den Elbeflößen Magdeburg unter Leitung von DFV-Vizevorsitzendem Dr. Frank Thiel stattfinden wird.
Höhepunkte in Lechbruck waren die Festabende in der Lechhalle, darunter der Bayerische Abend mit Auftritten des örtlichen Trachtenvereins „Edelweiß“ und die Musik der Lechbrucker Musikkapelle. Dabei nutzten die Vereine aus ganz Deutschland die Gelegenheit, sich beim Bürgermeister Moll mit einem Gastgeschenk für die Ausrichtung und Organisation zu bedanken. Den feierlichen Abschluss des Flößertags bildete ein Flößer-Festgottesdienst in der Lechbrucker Kirche Mariä Heimsuchung.
Kommentarer